Der Wirkstoff Lycopin in der Tomate gehört zu den Carotinoiden und ist ein Radikalfänger, der die Zellen vor krankhaften Veränderungen bewahrt – in der Tomate genauso wie beim Menschen. Schon mit zwei reifen Tomaten nimmt man sechs Milligramm Lycopin auf – eine Tagesdosis, die als empfehlenswert gilt. Sie steckt auch in 10 Gramm Tomatenpüree, in 35 Gramm Ketchup oder in 0,6 Deziliter Saft. Verarbeitete oder gekochte Tomaten sind übrigens deutlich im Vorteil, weil das Zerkleinern und vor allem Erhitzen das Lycopin aus den festen Zellwänden löst.
Die Maya und Azteken waren die ersten, welche die Tomate kultivierten. Von Christoph Kolumbus nach Europa gebracht, wurde sie hier zunächst nur als Zierpflanze gezogen, bevor sie zum Küchenstar wurde. Aufgrund ihrer früher gelben Schale wurde die Tomate in Italien «Pomo d’oro», also goldener Apfel, getauft.
Man sagte ihr aphrodisierende Wirkung nach, was sich auch im Namen Liebesapfel, «pomme d’amour» im Französischen oder «love apple» im Englischen niederschlug. Und «Paradeiser» oder «Paradiesapfel» steht dafür, dass manche die Tomate auch für jene Frucht hielten, von der Adam und Eva im Garten Eden genascht hatten.
Die Tomate ist aus botanischer Sicht eine Beere und gehört damit eigentlich zum Obst. Verwandt ist sie zudem mit Paprika, Aubergine und Kartoffeln. Auch wenn man dem Sprichwort zufolge rot wie eine Tomate werden kann, gibt es sie auch in Gelb, Grün, Violett, Schwarz und sogar gestreift. Abwechslungsreich ist auch die Form der Tomate: Sie kann dattel- oder birnenähnlich sein, gefurcht oder glatt, so klein wie eine Kirsche oder gross wie ein Babykopf. Insgesamt etwa 2500 Arten sind offiziell bekannt.
Tomaten kann man kaum zu viel essen, ausser man besitzt Anlagen zu Gicht oder Nierensteinen, denn Tomaten enthalten Oxalsäure. Tomaten sind arm an Kalorien – deren 17 pro 100 g – und bestehen zu 94% aus Wasser. Trotzdem haben die Tomaten es buchstäblich in sich, weil sie reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sind. So liefern sie die wichtige Folsäure, viel Kalium und Carotinoide, und vier Tomaten (200 Gramm) decken gut den halben Tagesbedarf an Vitamin C.
Weit über 10 Kilo Tomaten verspeist jeder Schweizer im Jahr. Damit steht die Tomate auf der Beliebtheitsskala an erster Stelle. Nicht eingerechnet sind übrigens dabei die Früchte, welche in den Privatgärten wachsen. Einen besonderen Boom erlebten in den letzten Jahren die Cherrytomaten, deren Konsum sich innerhalb der letzten zehn Jahre verdoppelte.