Die zarten Blätter isst man in der Regel – egal, ob ganz, zerzupft oder fein geschnitten – frisch bzw. roh. Beim Erhitzen ist Vorsicht geboten, da Rucola bei einer zu langen Garzeit sehr schnell seinen charakteristischen Geschmack und seine Knackigkeit verliert und stattdessen bitter und labbrig schmeckt. Rucola wird deshalb vorwiegend als Salat gegessen, in der mediterranen Küche wird er aber auch als Würze in Sandwiches verwendet. (Ausprobieren ausdrücklich empfohlen!) Auch die Rucola-Blüten und -Sprossen sind essbar. Wegen seiner Temperaturanfälligkeit ist Rucola nicht lange haltbar (max. 1–2 Tage im Kühlschrank) und sollte deshalb rasch konsumiert werden.
Rucola schmeckt würzig, pfeffrig, leicht scharf, frisch und nussig – und lässt sich daher mit allerlei salzigen und süsslichen Zutaten kombinieren. Wird Rucola klassisch als Salat serviert, passen Mozzarella, Parmesanspäne, Cherrytomaten oder Melonenwürfel gut dazu. In der italienischen Küche findet er häufig auch zum Würzen von Pastasaucen und Risotti Verwendung und natürlich auf der Pizza. Einen grandiosen Auftritt hat Rucola in einer Tagliata, also scharf angebratenem und dünn aufgeschnittenem Rindfleisch, das mit Parmesanspänen und Tomaten garniert wird. Nicht weniger genial ist die Kombination mit fettem, salzigem Räucherfisch (Lachs, Forelle), aber auch die Verbindung mit fruchtigen Aromen (Pfirsiche, Orangen, Melonen, Grapefruit) oder mit Blauschimmel- und Ziegenkäse, wo das Süss-Salzige einen hübschen Kontrast zur Pfeffrigkeit bildet.
Seinen typisch pfeffrig-scharfen Geschmack erhält Rucola durch die in ihm enthaltenen Senföle. Vielleicht galt das Kraut aus diesem Grund bei den Römern als Aphrodisiakum. Darüber hinaus haben Senföle tatsächlich einen gesundheitsfördernden Effekt, da sie unter anderem Viren und Bakterien in den Harn- und Atemwegen hemmen können. Zudem enthält Rucola reichlich Folsäure, Beta-Carotin, Mineralstoffe wie Magnesium und Eisen und satte 62 mg Vitamin C pro 100 Gramm – das ist sogar mehr als in Orangen.