Gerade jetzt im Frühling lohnt sich in Sachen Gemüse ein Blick über den kulinarischen Tellerrand, genauer gesagt, nach Italien. Natürlich, Artischocken stehen da jeweils hoch im Kurs, doch ein Geheimtipp sind die distelartigen Leckerbissen längst nicht mehr und ausserdem sind sie auch nicht jedermanns Sache. Wie aber wäre es mit Favebohnen, Cima di rapa oder Barba di frate? Die Favebohne etwa stammt aus der Toscana und ist dort die erste Bohne, welche im Frühling heranreift. Bei uns ist sie auch als dicke Bohne oder Puffbohne bekannt, botanisch gehört sie jedoch zur Wickenfamilie. Genau aus diesem Grund kann sie als einzige Bohne auch roh gegessen werden. Aber Vorsicht: Die 10−15 cm langen, fleischigen Hülsen sind hingegen nicht geniessbar; die Kerne müssen deshalb herausgelöst werden. Etwas weniger Arbeit macht der Cima di rapa (auch Stängelkohl genannt), welcher vor allem in den süditalienischen Provinzen Kampanien und Apulien angebaut wird.
Barba di frate kann man auch roh essen. Durch das kurze Dämpfen wird ihr
Das Gute an diesem broccoliartigen Gewächs: Es enthält viele Vitamine, Mineralsalze und verdauungsfördernde Bitterstoffe; zudem sind restlos alle Teile davon essbar. Cima di rapa dient oft als Ersatz für Barba di frate, den Mönchsbart. Das kalorienarme, sehr gesunde Gewächs gleicht einer dickeren Version des Schnittlauchs, hat eine knackige Konsistenz und schmeckt krautig-erdig, ein wenig säuerlich und salzig nach Meer. Mönchsbart schmeckt roh sehr gut, wird aber oft blanchiert oder gedünstet, da sich das Aroma so besser entfaltet. In Italien kombiniert man den Mönchsbart sehr gerne mit Pasta.