Viel zu lange wurden Gurken kulinarisch nicht ausreichend gewürdigt – sie galten als fade und langweilig, vielleicht, weil sie zu einem überwältigenden Teil aus Wasser bestehen. Heute ist das anders: Endlich hat man erkannt, dass das grüne Gemüse erstaunlich vielseitig in der Küche verwendet werden kann – der Stellenwert der Gurke im Gin-und Tonic-Bereich wäre dann noch ein Kapitel für sich. Ursprünglich stammt die zu den Kürbissen zählende Gurke aus Indien, wird heute aber weltweit angebaut. Die langen, schlanken und sehr wärmebedürftigen Salatgurken mit glatter, dunkelgrüner Schale werden in Gewächshäusern, hauptsächlich in Holland, im grossen Stil angebaut. Inländische Gurken haben zwischen April und Oktober Saison. Und da wäre noch die kurzfruchtige, leicht gestachelte Nostrano-Gurke, die vor allem in den USA und den Mittelmeerländern im Freien angebaut wird: Sie überzeugt mit einem angenehmen, sehr kräftigen Gurkengeschmack, sollte aber immer von der Blüte zum Stiel hin gerüstet werden, sodass sich allfällige Bitterstoffe, die vor allem im Stielansatz sitzen, nicht über die ganze Frucht verteilen. Mit 98 Prozent Wasser und bloss 10 Kilokalorien pro 100 Gramm ist die Gurke das wasserreichste und zugleich energieärmste Gemüse.
Gurken sind wassertreibend und harnsäurelösend und daher wohltuend bei Rheuma und Gicht. Obwohl Gurken hauptsächlich aus Wasser bestehen, enthalten sie einige wertvolle Inhaltsstoffe wie Folsäure, Kalium, Phosphor und Vitamin K, welches wichtig ist für die Blutgerinnung. Schon bei geringer Salzzugabe ziehen Gurken Wasser. Damit die wertvollen Stoffe nicht verloren gehen, lohnt es sich, Gurken so spät wie möglich zu salzen und den entstehenden Saft mitzuverwenden. Treibhausgurken werden oft in Folie verschweisst verkauft. Dies hat nicht nur hygienische Gründe, sondern so verpackt bleiben die Gurken länger frisch: in der Folie ungefähr 2 Wochen, unverpackt nur etwa 1 Woche. Auch in Sachen Kälte und Hitze sind die Gurken heikel: Bei weniger als 10 Grad bekommen sie wässrige Stellen und faulen, bei über 20 Grad schrumpfen sie rasch.