Obwohl es vier Melissen-Arten gibt, spielt für die Küche ganz klar Melissa officinalis, die Zitronenmelisse, eine herausragende Rolle, während die Goldmelisse vor allem für die Teezubereitung wichtig ist.
Ursprünglich stammt die Zitronenmelisse aus dem östlichen Mittelmeerraum – heute kommt sie in ganz Südeuropa, punktuell auch in West- und Mitteleuropa sowie in Vorderasien vor. Bereits die alten Griechen und Römer schätzten sie als Heil- und Gewürzpflanze; man schrieb ihr unter anderem eine besondere Wirkung bei Melancholie zu. Melissenblätter enthalten ein sich leicht verflüchtigendes ätherisches Öl, das für das charakteristische Zitronenaroma sorgt. Als Heilpflanze wirkt sie appetitanregend, leicht blutdrucksenkend und gut gegen Migräne.
In der Küche finden vor allem die jungen, frischen Blätter Verwendung; in getrockneter Form ist das Zitronenaroma weitaus weniger intensiv und man gibt sie meist Gewürzmischungen bei. Frische Zitronenmelisse ist hingegen vielseitig einsetzbar: bei Salaten, Suppen, Fischgerichten, aber auch bei Pilzen, Kräutersaucen, Mayonnaisen, Joghurt, Bowlen oder Limonaden – einfach überall, wo eine frische Zitronennote gefragt ist. Oder man streut die kleingeschnittenen Blätter ganz simpel über gegrilltes Fleisch, Geflügel oder über Reis. Auch mit Äpfeln, Aprikosen, Beeren, Erbsen, Feigen, Frischkäse, Karotten, Melonen und Tomaten verträgt sie sich bestens. Ganz besonders gut passt Melisse ins geschmackliche Spektrum aller orientalischen Landesküchen oder aber man ersetzt damit Zitronengras. Sehr harmonisch funktioniert die Kombination mit anderen Kräutern wie Brunnenkresse, Dill, Kerbel, Schnittlauch, Minze oder Petersilie und selbstredend mit Ingwer.