Dieses wichtige Gewürz so vieler südostasiatischer Küchen stammt von einem schilfartigen, bis zu einem Meter hohen Gras. Die grünlichen Stängel enthalten Citral, die Aromakomponente der Zitronenschale, die der Pflanze einen feinen, nachhaltigen Zitronenduft verleiht, ohne stark zu säuern. Gegessen werden nur die unteren verdickten Teile des Stängels. Man findet es in thailändischen Currys und Suppen, in vietnamesischen Salaten und Frühlingsrollen, in indonesischen Gewürzmischungen für Huhn und Schwein; in Sri Lanka schätzt man es in Verbindung mit Kokosnuss. Es passt wunderbar zu allen Fischen und Meeresfrüchten, insbesondere zu Krabben und Muscheln. Doch auch in Fisch- oder Hühnerbrühen steuert es eine herrlich frische Komponente bei. Oder wie wäre es mit einer ZitronengrasVinaigrette? Einfach ein paar gehackte Stängel 24 Stunden darin ziehen lassen und fertig!
Damit das im Zitronengras enthaltene Citral sein Aroma und seine blähungsmildernde Wirkung entfalten kann, muss es vor der Verwendung fein geschnitten oder mit einem Messerrücken zerdrückt werden; nur so kann das ätherische Öl freigesetzt werden. Zum Mitkochen eignen sich aber auch die zähen Oberteile; sie müssen vor dem Servieren jedoch entfernt werden.
Zitronengras findet man in Asienläden und gut assortierten Lebensmittelgeschäften, es kann aber auch problemlos zu Hause «produziert» werden: Stängel mit dem knolligen Ende nach unten in ein Glas Wasser stellen und – sobald Wurzeln sichtbar sind – in einen Topf setzen. Und geduldig warten. Von getrocknetem oder püriertem Zitronengras ist eher abzuraten, da es geschmacklich mit den frischen Stängeln nicht mithalten kann. Frisches Zitronengras hält sich im Folienbeutel im Kühlschrank 2–3 Wochen, tiefgekühlt sogar bis zu 6 Monaten.