Tomaten wurden schon im 14. Jahrhundert von peruanischen und mexikanischen Indios angebaut. Und es waren die Spanier, welche die Tomaten genau wie die Kartoffeln und Paprika um 1490 herum von ihren Entdeckungsfahrten mit nach Europa brachten. Aber es dauerte noch ganze 400 Jahre, bis sich die Tomaten auch in Nordeuropa als Gemüse durchgesetzt hatten. So lange galten sie als giftig und wurden nur als Zierpflanzen angebaut.
Auch wenn Tomaten heute selbstverständlich das ganze Jahr über zu kaufen sind, selbst aus einheimischen Gewächshäusern, kommt in den nächsten Monaten ihre beste Zeit.
Ab Mitte Juli bis Ende September stammt ein beträchtlicher Teil der Tomaten aus einheimischem Freilandanbau, was sich in ihrem Aroma niederschlägt.
Am besten kauft man in dieser Zeit die Tomaten auf dem Markt direkt beim Gemüsebauer, so hat man die Chance, reif geerntete Freilandfrüchte zu bekommen. Genügend Sonne sorgt zum einen für die Bildung von mehr Vitamin C und zum anderen von mehr Fruchtzucker, was sich auf den süssen Geschmack der Früchte auswirkt. In dieser Zeit kann man von den vielfältigen Tomatensorten kaum zu viel essen, ausser man neigt zu Gicht oder Nierensteinen, denn die Früchte enthalten Oxalsäure. Für alle anderen sind Tomaten jedoch die besten Fitmacher: Neben dem bereits erwähnten Vitamin C enthalten sie auch reichlich Provitamin A sowie Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Calcium, Kalium, Phosphor und Magnesium, liefern jedoch nur gerade 18 Kalorien pro 100 g. Weil die Vitamine dicht unter der Schale sitzen, sollte man Tomaten für den Rohgenuss nicht häuten.
Tomaten sind Sonnenanbeter und vertragen keine Kälte. Deshalb eignet sich der Kühlschrank nicht als Lagerort. Die tiefen Temperaturen sorgen dafür, dass die Früchte ihr Aroma schnell verlieren und es auch nicht wiedererlangen, wenn man sie herausnimmt. Ausserdem können sie einen Kälteschock erleiden, unschöne Flecken sind die Folge. Wer Tomaten lagern will, stellt sie am besten in einer Schale oder einem Korb bei Zimmertemperatur an einen luftigen und schattigen Platz. So bleiben sie bis zu einer Woche frisch. Beim Lagern geben die Tomaten das Reifegas Ethylen ab. Dieses Pflanzenhormon lässt andere Früchte und Gemüse schneller verderben. Tomaten sollten also separat aufbewahrt werden.
Bei Rispen- oder Zweigtomaten orientieren sich viele Konsumenten am intensiven Geruch, den sie verströmen. Doch dabei handelt es sich um einen Verkaufstrick: Die Produzenten lassen Stängel und Blätter an der Frucht, damit die Tomaten wie frisch gepflückt aussehen. Den «tomatigen» Duft verströmen die kleinen Haare auf der Rispe. Mit dem Aroma der Tomaten hat dieser aber nichts zu tun