Der Avocadobaum stammt ursprünglich aus Mexiko, wo dessen Früchte im Hochland von Südmexiko bis Guatemala bereits vor 9000 bis 10000 Jahren als Nahrungsmittel genutzt wurden. Die Azteken nannten die Frucht ahuacatl, was in der Sprache der spanischen Eroberer zu aguacate, später Avocado wurde. Im 16. Jahrhundert gelangte sie durch die Spanier nach Europa. Im deutschsprachigen Raum wurde die Avocado jedoch erst vor etwa vierzig Jahren bekannt; heute ist sie als Trendfrucht und Superfood für viele quasi unverzichtbar geworden.
Mittlerweile steht die Avocado besonders wegen ihres zweifelhaften ökologischen Fussabdrucks in der Kritik. Denn: Der Anbau verschlingt Unmengen an Trinkwasser, das in den meisten Anbaugebieten knapp ist – für ein Kilogramm Avocados werden durchschnittlich 1000 bis 1500 Liter Wasser benötigt. Damit die riesigen Plantagen angelegt werden können, rodet man ganze Wälder. Auch nach der Ernte ist der Energieverbrauch immens, da die unreifen Früchte oft in klimatisierten Lagerhallen nachgereift werden. Deshalb empfiehlt sich der Kauf von Avocados aus ökologischem Anbau und wenn möglich mit Faitrade-Siegel. Und Finger weg von Früchten mit der Aufschrift «verzehrbereit» oder Ähnlichem: Diese wurden sehr oft im vorhin beschriebenen Schnellverfahren aufbereitet. Lieber eine unreife Frucht zu Hause lagern, bis sie schön reif ist.
Ja, es stimmt: Avocados enthalten sehr viel Fett. Jedoch handelt es sich dabei um wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die gut für Herz und Kreislauf sind. Diese Fette sorgen für ein längeres Sättigungsgefühl und sorgen für einen stabilen Blutzuckerspiegel. Darüber hinaus enthalten die Früchte eine Reihe von wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin E, D und B6 sowie reichlich Magnesium.
Auch wenn man den Stein nicht entfernt, verfärbt sich eine aufgeschnittene Avocado recht schnell. Zitronensaft oder das Einwickeln in Klarsichtfolie zögern diesen Prozess lediglich etwas hinaus. Auch zu viel Hitze mag die Avocado überhaupt nicht, denn das lässt sie bitter werden. Daher sollte man sie erst kurz vor dem Servieren mit warmen Gerichten vermengen. Die Bitterstoffe entstehen jedoch erst bei sehr hoher Temperatur durch das Freisetzen bestimmter Fett- und Eiwessbausteine und sind gesundheitlich völlig unbedenklich.