Die Aubergine, wegen ihrer speziellen Gestalt auch unter der Bezeichnung «Eierfrucht» bekannt, stammt ursprünglich aus den Tropen, genauer gesagt aus Indien. Im 13. Jahrhundert waren es die Araber, welche die Aubergine schliesslich nach Europa brachten. Zu dieser Zeit sah das Fruchtgemüse allerdings noch anders aus, nicht violett, sondern weiss. Die Vielfalt an Formen und Farben ist mittlerweile aber fast unendlich; auf unseren einheimischen Märkten ist hingegen ganz klar die dunkelviolette, länglich-ovale Variante vorherrschend. Ganz anders sieht es in Asien aus, wo es gelbe, grüne, weisse, orangerote und sogar grün-weiss-marmorierte Auberginensorten gibt – davon sind hier die immer beliebter werdenden Thai-Auberginen wohl noch am bekanntesten. Der ganzen Abwechslung zum Trotz: Das Fruchtfleisch aller Sorten ist stets weiss. Die schlechte Nachricht für Rohkostfans: Auberginen gehören zu den wenigen Gemüsen, die in ungekochtem Zustand überhaupt nicht schmecken.
Doch auch wenn man sie in Flüssigkeit dünstet oder im Dampf gart, entwickeln sie im Vergleich zu anderem Gemüse nur wenig Eigengeschmack. Erst durch Braten, Grillieren oder Backen - idealerweise in Kombination mit Olivenöl - entfalten sie ihr spezifisches, leicht nussartiges Aroma. Früher enthielten Auberginen reichlich Bitterstoffe, die man den Früchten durch Salzen entzog. Dies ist bei den heutigen Sorten nicht mehr nötig. Allerdings hilft es zu vermeiden, dass sich die Auberginen beim Braten mit Fett vollsaugen. Dagegen hilft übrigens auch langsames Braten bei schwacher Hitze. Vorsicht ist beim Rüsten der Früchte angebracht: Manchmal besitzen sie am Stielansatz scharfe Stacheln. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das Fleisch von fester Konsistenz ist; das lässt sich mit einem leichten Fingerdruck überprüfen. Wenn die Frucht überreif ist oder zu lange gelagert wurde, weist das Fleisch braune Flecken auf.