Stachlige Schale – süss-saftiger Kern: Die Ananas hat ein einzigartiges Aroma und überzeugt nicht nur als Dessertfrucht, sondern ergänzt auch pikante Gerichte hervorragend.
«Köstliche Frucht» - nana meant – haben die Ureinwohner Paraguays die Ananas genannt. Später übernahmen die Portugiesen von dieser Bezeichnung den ersten Teil und machten daraus «ananaz». Dieser Name wurde auch ins Deutsche, Italienische, Französische und in andere Sprachen übernommen. Die Spanier dagegen nannten die Ananas «pinon», weil sie ein wenig wie ein grosser Pinienzapfen aussah. Aus diesem Grund heisst die Ananas auch im Englischen «pineapple» (Pinienapfel).
Heute wird die Ananas in zahlreichen tropischen Regionen angebaut; die grössten Produzenten sind Costa Rica, Indonesien, die Philippinen und Brasilien. Aus diesem Grund ist die Ananas bei uns ganzjährig erhältlich. Zwischen Mai und August ist das Angebot zwar etwas geringer, so dass die Früchte dann leicht teurer sind. Ananas werden nicht nur frisch, sondern auch als Dosenfrüchte, getrocknet sowie als Saft angeboten.
Eine Frucht aus hunderten Beeren
Ananas ist die Frucht einer buschigen ausdauernden Pflanze. Die Ananasstaude bildet zunächst eine Rosette mit Blättern, die nadelfeine Spitzen haben. Nach etwa einem Jahr treibt aus der Mitte der Rosette ein Fruchtstiel, der unter einem Schopf von grünen Blättern hundert und mehr violette Blüten trägt. Jede dieser Blüten bildet eine kleine Beere, und alle diese Beeren verwachsen mit der Blütenachse zu einer Scheinfrucht. So sieht man schliesslich von jeder Beere nur noch die Aussenwand, ein kleines schildartiges Stück, das mit einem winzigen Blättchen besetzt ist.
Woran man reife Ananas erkennt
Früher wurde die Ananas für den Export unreif geerntet und in klimatisierten Schiffen nach Europa transportiert, heute kommt sie auch ausgereift per Luftfracht zu uns. Die Reife einer Ananas erkennt man nicht an der Farbe ihrer Schale, sondern an den Schuppenspitzen, die braun gefärbt sein müssen. Auch der Ananasduft, der am Stielansatz am intensivsten wahrgenommen wird, ist ein guter Indikator für die Reife, denn die Ananas reift zwar aussen nach, nicht aber von innen. Übrigens: Unreife Ananas haben eine noch unangenehm scharfe Säure.
Was ist eine Baby-Ananas?
Diese spezielle Sorte unterscheidet sich vor allem von der Grösse her: Sie wiegt 350 bis 400 Gramm. In der Regel muss sie nur geschält werden, ihren Strunk kann man mitessen.
Ananas sind druckempfindlich, sie gehören darum trotz ihrer Grösse nie nach unten in die Einkaufstasche, sondern ganz nach oben, und auch zuhause sollte man sie druckfrei lagern. Unreife Früchte unbedingt bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Reife Ananas sollte man sofort geniessen, da sie schnell Flüssigkeit verlieren und austrocknen. Wenn möglich auch reife Früchte nicht im Kühlschrank lagern, denn unter 6 Grad bekommen sie schwarze Flecken und verderben schnell.
Wie man eine Ananas vorbereitet
Beim Rüsten von Ananas muss man bis zu 50 Prozent Abfall rechnen. Am besten geht man wie folgt vor: Zuerst den Schopf und Boden der Ananas abschneiden. Dann rundherum die Schale grosszügig abschneiden und darauf achten, dass alle braunen Punkte entfernt werden. Zuletzt die Ananas in Scheiben schneiden und den holzigen Strunk in der Mitte ausstechen oder herausschneiden. Es gibt auch spezielle Ananas-Schäler, der wie ein Zapfenzieher funktioniert (z.B. in Supermärkten oder Haushaltfachgeschäften erhältlich).
Vorsicht bei Milchprodukten und Gelatine
Speziell erwähnenswert ist das in Ananas enthaltene eiweissspaltende und verdauungsfördernde Enzym Bromelain. Frische Ananas wirkt nach einem üppigen Essen daher ähnlich wie ein Digestif. Doch dies hat seine Kehrseite: Bromelain spaltet auch das Eiweiss in Milchprodukten, Eiern und Gelatine. Ein mit frischen Ananas und Gelatine zubereitetes Dessert wird daher nicht fest; es muss unbedingt Agar-Agar zum Binden verwendet werden. Und die Kombination von Rahm, Quark, Joghurt, Frischkäse oder Eiern mit Ananas ergibt einen unangenehm bitteren Geschmack. Durch Hitze wird das Bromelain allerdings zerstört. Deshalb sollte man in Verbindung mit Milchprodukten, Eiern und Gelatine nur Ananas aus der Dose oder aber kurz in Zuckersirup blanchierte frische Ananas verwenden.
Eine Abnehmfrucht?
Die Ananas gilt angeblich auch als perfekte Frucht für Figurbewusste sein, denn das Enzym Bromelain soll angeblich die Fettverbrennung ankurbeln. Ausserdem enthält die Ananas kaum Fett und Kalorien. Aber auch so ist sie ziemlich gesund, bringt sie doch eine anständige Menge an Vitamin C, Ballaststoffen und Folsäure mit.
Geschmackspartner
Ananas kann man natürlich einfach roh essen oder man macht daraus Smoothies, Müesli, Fruchtsalat, Desserts, Gebäck und Cocktails. Und genauso hervorragend macht sie sich in pikanten Saucen, Marinaden und Dressings, aber auch grilliert und flambiert, und sie passt ausgezeichnet zu Schweinefleisch, Poulet und Fisch. Weil sie proteinabbauende Enzyme enthält, eignet sie sich ausserdem als Fleischzartmacher. Bei guter Reife strotzt sie nur so vor üppigen Aromen, die an Vanille, Caramel, Rum und Kokos erinnern – welche selber wiederum ideale Geschmackspartner sind. Doch auch Gewürze wie Chili, Anis, Koriander, Salbei und Zimt passen bestens.