Es widerstrebt mir, wenn ich ausgerechnet bei Lebensmitteln sparen muss. Dennoch geht es – nicht nur im Januar – kaum anders. Liebe Leserinnen und Leser, ich weiss, dass ich an diesem Umstand selber schuld bin: Acht Kinder sind teuer und erwachsene Kinder, die studieren, sind noch viel teurer. Immerhin weiss ich seit meinem eigenen Studentenleben, wie man beim Essen Geld sparen kann. Man hält überall nach Aktionen Ausschau, zum Beispiel in Gratiszeitungen wie dem MigrosMagazin. Ein darauf basierender Menüplan hilft, besser planen zu können und wirkt dem (teuren) Food Waste entgegen. Ja nicht mit leerem Magen einkaufen gehen! Wer mit Hunger im Laden steht, kann der unnötigen Kilopackung Schokolade oft nicht widerstehen. Ich staune auch immer wieder, was ich aus den Vorräten im Schrank noch alles zaubern kann.
Leider ist es so, dass rasch zubereitbare Lebensmittel mehr kosten als solche, bei denen man lange in der Küche steht. Salate im Beutel können bis zu dreimal mehr kosten als Rüebli, die man selber rüstet und raffelt. Wer saisonal und regional einkauft, fährt fast immer günstiger. Sellerie, Lauch, Kabis, Randen statt Kopfsalat oder Erdbeeren im Winter schonen das Budget und sind gesund. Am teuersten sind sowieso die Proteine, vor allem die tierischen. Eine vegane Ernährung ist deutlich billiger als eine vegetarische und noch viel deutlicher billiger als eine mit Fleisch. Ich lege also einige vegane Tage ein, ohne importierte Mangos und ohne teures Cashewmus. Und viele vegetarische. Auch ohne Fleisch lässt sich der Proteinbedarf decken. Ein Gratin Dauphinois oder eine Rösti mit einem Spiegelei decken den Eiweissbedarf dank günstiger Kombination der Aminosäuren sogar besser als ein Rindsfilet. Soll es doch mal Fleisch sein, greife ich zu günstigen Fleischstücken, die lange schmoren müssen. Eine Gulaschsuppe, geschmorte Pouletteile, Siedfleisch etwa können wunderbar am Abend vorher gekocht und am nächsten Tag nur noch aufgewärmt werden. Bio-Lebensmittel sind konventionell erzeugten ja tatsächlich überlegen. Aber wenn drei konventionell erzeugte Kohlrabi gleich viel kosten wie ein biologisches, sehe ich mich leider gezwungen, die Finger von Bio zu lassen. Da ich Alkohol nicht mag, kann ich auch hier viel sparen. Alkoholische Getränke belasten das Budget und die Leber. Beiden tut, besonders nach den oppulenten Feiertagen, der Verzicht gut. Dennoch ist mein persönliches Sparpotenzial rund ums Essen irgendwie bescheiden. Es ist nun mal eine Tatsache, dass eine gesunde Ernährung nicht gratis ist. Gut erzeugte Produkte haben ihren Preis. Eine wirklich billige Ernährung bestünde vorwiegend aus Kohlenhydraten wie Zucker, Brot, Pasta, Reis. Und Kohlenhydrate sollten auf dem Teller aus vielen gesundheitlichen Gründen keine Hauptrolle spielen. Ich bin auch gerne bereit, mehr als die durchschnittlich knapp sieben Prozent des Nettoeinkommens für Nahrung auszugeben, die den Schweizer Ausgaben fürs Essen entsprechen (Bundesamt für Statistik, 2016). Ist ja eh nicht viel, eigentlich, zumal in andern Ländern der Welt fürs Essen weit mehr ausgegeben wird, in Marokko etwa satte 40 Prozent! Deshalb spare ich anderswo doch effizienter, etwa bei Kleidern, Ferien oder indem ich zu Fuss einkaufen gehe. Und vielleicht habe ich ja Glück und werde mal wieder zum Essen eingeladen.