Ein Kürbiskern gleicht dem anderen. Könnte man meinen und rein theoretisch lassen sich tatsächlich die Kerne aus jedem Kürbis herauslösen und essen.
Die Praxis sieht aber anders aus. Weil die meisten Kürbiskerne in einer sehr harten Schale sitzen, ist das Schälen recht mühsam. Und so kommen die würzigen grünen Kerne, die wir hierzulande kaufen können, von einem speziellen Kürbis, dem steirischen Ölkürbis. Aus ihnen wird nicht nur das wunderbar aromatische, tiefgrüne und eher dickflüssige Kürbiskernöl gewonnen, sondern sie sind auch als Kerne im Angebot. Im Gegensatz zu den Kernen anderer Kürbisarten haben sie nämlich keine harte Schale, sondern nur ein feines dünnes Häutchen rund um den Kern.
Kürbiskerne haben nicht nur einen besonders feinen, nussigen Geschmack, sie sind auch richtig gesund! Mit einem Anteil von etwa 80% ungesättigten Fettsäuren liefern sie ein besonders hochwertiges Fett. Darunter auch Omega-3-Fettsäuren wie die Linolsäure. Sie soll Bluthochdruck vorbeugen und sich daher positiv auf die Herzgesundheit auswirken. Neben vielen anderen Vitaminen enthalten Kürbiskerne vor allem auch das zellschützende BetaCarotin, das wichtig für die Haut ist.
In Sachen Mineralstoffe punkten Kürbiskerne mit hohen Werten an Zink – wichtig fürs Immunsystem –, Eisen und Magnesium. Ausserdem sind sie eine qualitativ wertvolle Eiweissquelle. Weil ihr Protein dem menschlichen sehr ähnlich ist, liegt ihre biologische Wertigkeit denn auch höher als jene von einem Ei oder von Rindfleisch.
In der Heilkunde werden Kürbiskerne schon seit Langem bei Prostata- und Blasenleiden eingesetzt.
Gründe genug also, um Kürbiskerne häufiger auf den Tisch zu bringen. Sie schmecken einfach so, entfalten ihren Geschmack aber noch besser, wenn man sie kurz röstet. Dazu die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne weitere Fettzugabe bei mittlerer Hitze rösten, bis sie sich leicht aufblähen. Dann gleich aus der Pfanne nehmen, damit sie nicht zu dunkel werden; zu stark erhitzte Kürbiskerne können nämlich bitter werden. So schmecken sie als gesundes Topping für Salate, als Grundlage für Pesto und vieles mehr. Fein sind sie auch als gesunde Zutat im Brotteig. Das Kürbiskernöl dagegen sollte man am besten gar nicht erhitzen.
Durch den hohen Fettgehalt sind Kürbiskerne nicht allzu lange haltbar. Am besten bewahrt man sie in einem gut verschlossenen Gefäss an einem dunklen, trockenen und kühlen Platz auf und das möglichst nicht länger als etwa drei Monate.