Es gibt Apfelsorten in der Schweiz, von denen es nur noch einzelne Bäume gibt. Der Baum von Landwirt Hans Nyffeler in der Oberaargauer Gemeinde Gondiswil galt schweizweit als der letzte überhaupt, der die Sorte Alant trug. Als vor über zehn Jahren ein Sturm den Baum umriss, schickte der Bauer zwei Zweige an die Experten der Forschungsanstalt Agroscope, die herausfanden, dass der Alant äusserst robust und resistent gegen die Bakterienkrankheit Feuerbrand ist. Aus den Zweigen des alten Baumes wurden inzwischen Jungbäume gezogen, und diese wiederum werden auf natürliche Weise mit anderen Sorten gekreuzt. 2014 wurde der Alant zur Schweizer Obstsorte des Jahres erkoren.
Es gibt Apfelsorten, die ausschliesslich für den Sofortverbrauch, also nicht lagerfähig sind. Dazu gehören Gravensteiner, Primerouge und Summerred. Herbstsorten wie Cox Orange, Elstar, Kidds, Orange oder Rubinette sind bis zu fünf Monaten lagerfähig. Bei den sogenannten Lagersorten wird durch Senkung der Temperatur bei hoher Luftfeuchtigkeit und gezielter Belüftung die «Atmung» der Früchte reduziert. Dadurch können sie in speziellen Kühlzellen bis zu einem Jahr gelagert werden. Zu den Lagersorten gehören Boskoop, Braeburn, Gala, Golden Delicious und Jonagold.
… oder 3885 Hektaren beträgt die aktuelle Apfelanbaufläche in der Schweiz. Das ergibt eine Apfelernte von etwa 142 000 Tonnen. Die drei grössten Anbaugebiete Thurgau, Wallis und Waadt produzieren zusammen mehr als zwei Drittel der gesamten Apfelmenge. St. Gallen, Zürich, Aargau, Luzern und Bern sind weitere Regionen mit grösseren Apfelkulturen.
Im Laufe der Jahrtausende haben sich aus der einst giftigen Frucht am Strauch aus der Familie der Rosengewächse über 20 000 Apfelsorten weltweit entwickelt. Vor gut 100 Jahren wurden im Thurgau, dem wichtigsten Anbaugebiet der Schweiz, 300 Sorten verzeichnet, heute sind es noch etwa 30. Gala ist mit 33 000 Tonnen Ernteertrag der beliebteste Apfel der Schweiz, gefolgt von Golden Delicious mit 25 000 Tonnen und Braeburn mit 15 000 Tonnen.